Morgenjournal in Ö1, 29. Februar 2016 (7:40 min.)
Redaktion: Andrea Maiwald
Bernd Marin für Harmonisieren der Pensionssysteme und ein wirtschaftfreundliches Bonus-Malussystem.
Die Koalition kommt heute zum seit langem geplanten Pensionsgipfel zusammen. Der Sozialwissenschafter Bernd Marin schwört die heute jungen Menschen darauf ein, dass sie viel länger arbeiten müssen, als die derzeitigen Pensionistengenerationen. Wann man es den Jungen sagt, sei eine Frage der Ehrlichkeit, so Marin im Ö1-Morgenjournal.
Die Koalition kommt heute zum seit langem geplanten Pensionsgipfel zusammen. Für die SPÖ verhandeln Sozialminister Stöger und Arbeiterkammerdirektor Muhm, für die ÖVP Finanzminister Schelling und Sozialsprecher Wöginger. Die Positionen lagen bis zuletzt weit auseinander – mit spektakulären Ergebnissen ist damit nicht zu rechnen. Die ÖVP verzichtet auf die lange geforderte raschere Angleichung des Frauenpensionsalters und drängt auf einen sogenannten “Gerechtigkeitsmechanismus”. Der Sozialwissenschafter Bernd Marin sagte im Ö1-Morgenjournal, je länger man diesbezüglich warte, umso schwieriger werde es, als Gegenleistung Frauenförderungen einzufordern. Hier werde eine große Chance vertan. Marin forderte einmal mehr Maßnahmen gegen die Frühpensionierungen im öffentlichen Dienst und eine schnellere Pensionsharmonisierung.
Und er stellt klar, heute 35-Jährige müssten wesentlich länger arbeiten müssen. Wann man es den Jungen sagt, sei eine Frage der Ehrlichkeit. Er sei dafür, nicht bis zum letzten Augenblick zu warten und überfallsartige Verschlechterungen einzuführen.